*** UPDATE: Die Konferenz muss aufgrund technischer Probleme um eine Woche verschoben werden. Neuer Termin: 07.08.21 (Der Termin 31.07.21 auf dem Bild ist hinfällig.) Wir bedauern dies sehr. ***
„Der Kollateralschaden durch die Imkerei. Artensterben durch Nahrungskonkurrenz.“ Basierend auf aktuellen wissenschaftlichen Studien beleuchten wir die gängige Praxis der modernen Imkerei und ihre negativen Auswirkungen auf das Ökosystem und seine Bewohner. Der Großteil der (Hobby-)Imkerschaft ist sich dieser Tatsachen nicht bewusst und handelt weiterhin in dem Glauben, Naturschutz zu betreiben. Was können wir tun, um zu einer Kultur der Imkerei zurückzukehren, im Rahmen der natürlichen Begebenheiten zu agieren und somit die Situation der wilden Bestäuber in unseren Landschaften zu verbessern? Zur Konferenz sind geladen: Deutscher Imkerbund, Armbruster Imkerschule, Stadtbienen e.V., Mellifera e.V., Dr. Stefan Mandl, Imkern heute, Jonas Gampe (Permakultur), NABU, Deutschland summt, Thoma Hausbau, Albert-Schweitzer-Stiftung, Julius-Bär-Stiftung, sowie weitere Gäste (Zuhörer) aus der Imkerschaft und dem Artenschutz. Organisation: Beenature-Project Leitung Konferenz: Torben Schiffer Die Veranstaltung wird aufgezeichnet und zeitnah auf Youtube veröffentlicht.
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Der Naturschutzbund Österreich nimmt in seiner aktuellen Ausgabe von natur&land (S. 46-47) das Thema Nahrungskonkurrenz zwischen Wild- und Honigbiene auf. „(…) Imkerei genießt praktisch eine Alleinstellung, indem sie natürliche Ressourcen auf fremdem Boden kostenfrei für ihr Geschäft nutzen kann.“ Zum Vergleich: Forstwirtschaft, Jagd, Fischerei etc. entnehmen ebenfalls Produkte/Lebewesen/Rohstoffe aus der Natur, sind aber gesetzlich reglementiert hinsichtlich der Mengen. Die Imkerei hingegen darf völlig unreguliert agieren, und zwar auf allen Ebenen: Erntemengen, Anzahl der Völker pro Fläche, Haltungsweise, Zucht und ihre Ziele.
Im Falle der Nahrungskonkurrenz entnimmt sie soviel Nektar wie die blütenarme Landschaft hergibt, und wird dann nach Trachtende noch notfüttern, während die wilden Bestäuber verhungern. Für ein Massenluxusprodukt, auf das der Mensch problemlos verzichten kann. Es ist richtig, dass auch die intensive Landwirtschaft, Umweltgifte, Flächenversiegelung, Klimawandel etc. ihren Anteil am Artensterben haben. Die Imkerei ist Teil dieses Gesamtproblems, nicht Teil der Lösung. Ginge es nur um die Bestäubung, so gäbe es keine Imkerei, sondern nur wildlebende Bestäuber. Imkerei wird es immer geben; das steht nicht zur Diskussion. Aber sie muss reguliert werden; dieses Ziel verfolgt der Beenature-Project. Eine Regulierung wird positive Auswirkungen auf die Lebensgrundlage der Wildbienen und der nachfolgenden Nahrungskette haben. Auch die Honigbienen, sowohl beimkert als auch wildlebend, werden von einem deutlich geringeren Gedrängefaktor profitieren. De Immen e.V., Verein für wesensgemäße Bienenhaltung, konnte im letzten Jahr fünf Schiffertrees unter seinen Ausbildern verteilen. Das Ziel war dabei, mehr Ausbildungsvielfalt zu schaffen und die Inhalte der artgerechten BienenERhaltung in die Imker-Einsteigerkurse teilweise mit einfließen zu lassen.
Barbara Leineweber aus NRW, seit vielen Jahren für De Immen im Mellifera-Ausbildungsverbund tätig, war eine der glücklichen Fünf. Bereits im Herbst 2020 wurde die dickwandige Plus-Version zunächst zusammengebaut, und nun im Frühjahr 2021 im Oberbergischen Land installiert. Auf dem Gelände eines biologisch-dynamisch arbeitenden Gemüseerzeugers fand sich der passende Baum, an welchen die Baumhöhlensimulation, auf einem stabilen Baumstamm ruhend, angelehnt wurde, mehrfach verschnallt. Das Flugloch erreichte eine Höhe von ca. 3 Metern und ist nach Süden ausgerichtet. Bienenfreunde, auch aus der Regionalgruppe Beenature-Rheinland, waren beim Aufbau behilflich. Sie bringen bereits Erfahrung im Baumklettern und im Umgang mit den knapp 100 kg Vollholz mit. Nach rund 3 Stunden war das Habitat einzugsbereit – sowohl für wilde Honigbienen, als auch für Fledermäuse oder andere bedrohte Baumhöhlenbewohner. De Immen e.V. ist offizieller Kooperationspartner von Beenature-Project und berichtet hier über die Erfahrungen mit der Wildtierbehausung. Die Trees sind ebenfalls Teil des Bürgerwissenschaftsprojektes Beekeeping-Revolution. Das Frühjahr 2021 war kühl und nass. Über Wochen hinweg konnten die Bienen kaum ausfliegen und Futter sammeln. In der Imkerei fiel die Frühjahrsernte mehr oder weniger aus, und es mehrten sich die Nachrichten über Notfütterungen. Die Kisten liefen leer... Wie wir bereits wissen, verbraucht die Bienenhaltung in der artfremden Kisten-Rähmchen-Haltung ein Vielfaches an Energie, und damit Futter, im Vergleich zur artgerechten Baumhöhle, oder ihrer Simulation, dem Schiffertree®. Studie in Entomology Today: Die Beuten sind zugig und ineffizient.
Die einteilige Baumhöhlensimulation in Aura hat eine Wandstärke von 6,4 cm und steht mitsamt der technischen Ausstattung geschützt in einer Hütte. Die Aufstellung auf dem Boden war notwendig, denn es ist schier unmöglich, das gesamte Equipment (Waage, Kameras, Stromanschluss etc.) im Baum zu installieren, was für die Bienen artgerecht wäre. Betrachten wir das Winterhalbjahr 2019/20 anhand der Grafik: Anfang Oktober zeigt das Bienenvolk ein Gewicht von 8,6 kg. Das beinhaltet Bienen, Waben und Futter. Über die 6 Monate des Winters verringert sich das Gewicht um 3,6 kg auf 5,079 kg (Anfang April). Darin enthalten ist außerdem noch der im Frühjahr schwindende Feuchtigkeitsgehalt des Holzes des Schiffertrees®. Rechnet man diesen heraus, so liegt der tatsächliche Futterverbrauch im Winterhalbjahr bei 2,4 kg. Wir sprechen also über gut 13 Gramm, die das Bienenvolk durchschnittlich täglich an Futter verbraucht hat. Auch werden Bienen im Laufe des Winters sterben, deren Gesamtgewicht ist jedoch vernachlässigbar, da der Totenfall im Schiffertree® nur einen Bruchteil dessen ausmacht, was in einer normalen Beute üblich ist. Wir sehen in der Grafik, dass Anfang April dann die Tracht einsetzt, und das Gewicht wieder rasant zunimmt. Kurze Zeit später ist das Volk geschwärmt. Zum Vergleich: Ein imkerlich gehaltenes Bienenvolk in der Rähmchen-Kisten-Haltung verbraucht im Winterhalbjahr rund 20 kg (111 Gramm pro Tag), je nach Region mal mehr, mal weniger, also fast die 10-fache Menge eines Bienenvolkes, welches in einer artgerechten Geometrie lebt. Der Abstand im Futterverbrauch wächst dann mit dem Einsetzen des Brutgeschäftes und insbesondere mit der Beimkerung des Volkes. Bisher gingen wir von einem rund zehnfach erhöhten Energieverbrauch in der Beute aus, bezogen auf das gesamte Jahr. Es mehren sich jedoch die Hinweise, dass der Abstand noch weitaus größer ist, die Untersuchungen dazu laufen bereits. Die kommende Messreihe in Aura an der Saale soll auch zu dieser Vermutung eine weitere Datenbasis liefern. Neben dem Schiffertree® werden eine We4bee-Beute (Top bar hive), sowie ein herkömmliches Zander-Zargensystem in den direkten Vergleich treten bzgl. Gewichtsveränderung, Innentemperatur und –feuchtigkeit. Ob es noch in diesem Jahr zum Start der Messreihe kommen wird, ist leider fraglich. Auch in Aura war die Schwarmzeit kurz, aktuell sind die Behausungen noch unbewohnt. Das Projekt kann live in youtube verfolgt werden. |
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März 2023
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